Auf dem Weg zum Smart Wendeler Land
,,Wer an der Küste bleibt, kann keine neuen Ozeane entdecken‘‘ (Ferdinand Magellan, 1480-1521, Portugiesischer Seefahrer, segelte im Auftrag der spanischen Krone)
Mit diesem Gedanken geht das Smart Cities-Modellprojekt Smart Wendeler Land voran. Ein Projekt, welches die Digitalisierung des Kreises vorantreiben soll und vom Bund in den kommenden sieben Jahren mit über 15 Millionen Euro unterstützt wird, knapp 2 Millionen beträgt der Eigenanteil.
Den immensen Stellenwert des Modellprojekts unterstrich Landrat Udo Recktenwald: „Die Zukunft ist digital – und wir haben die einmalige Chance, diese Zukunft zu gestalten, an die Bedürfnisse, an die Region angepasst, zum größtmöglichen Vorteil für unsere Bürgerinnen und Bürger‘‘. „Das Projekt lässt uns auch die Freiheit, Sachen auszuprobieren, zu versuchen, zu experimentieren. Auch wenn man sich dafür auf unbekanntes Terrain begeben muss“. Philipp Reis, der Projektleiter und Chief Digital Officer des Landkreises, ergänzte, dass seiner Meinung nach das Projekt nicht nur das Leben der Bürgerinnen und Bürger im Landkreis mithilfe von Digitalisierungsmaßnahmen aufwerten wird, sondern der Landkreis selbst zu einem Vorbild im Bereich der Digitalisierung für andere Regionen im Saarland werden soll. Dazu müssen aber zuerst bestimmte Strukturen geschaffen und Gremien einberufen werden.
Eines dieser Gremien ist die Lenkungsgruppe, das zentrale Lenkungs- und Entscheidungsgremium des Smart-Cities Modellprojektes, welche nun das erste Mal zusammengekommen ist. Der Vorsitzende ist der Landrat, hinzu kommen drei Kreistagsmitglieder, zwei Bürgermeister, die KuLanI sowie sechs Wirtschafts- und Sozialpartner aus dem Landkreis Sankt Wendel. Zu entscheiden hat das Gremium unter anderem über Strategiepapiere, die aus der Fachgruppe Innovation kommen. Die Auftaktveranstaltung dieses Gremiums hat erstmalig vor wenigen Tagen stattgefunden. Dort werden Projektvorschläge eingereicht, bewertet und abschließend als Strategiepapiere an die Lenkungsgruppe übergeben. Diese entscheidet ob und mit welcher Priorität die Strategien umgesetzt werden sollen sowie über den finanziellen Rahmen der einzelnen Projekte. Aus den einzelnen Strategiepapieren setzt sich die Gesamtstrategie des S(mar)t. Wendeler Landes zusammen. Über diese entscheidet der Kreistag.
Im Rahmen der ersten Sitzung wurden vor allem organisatorische Formalia wie die Geschäftsordnung und die Beschlussfähigkeit des Gremiums, welche künftig die Arbeitsgrundlage der Lenkungsgruppe bilden, behandelt. Der Beschluss über erste konkrete Projektvorschläge soll dann in der nächsten Sitzung erfolgen. Den Schwerpunkt der ersten Sitzung markierte eine imaginäre Reise vom Sankt Wendeler Land zum S(mar)t. Wendeler Land – ein interaktiver Workshop, der vom Digitalen Kompetenzzentrum der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Sankt Wendeler Land organisiert und durchgeführt wurde. Ziel war es, zunächst Landkreis-spezifische Herausforderungen auf dem Weg zur Digitalisierung herauszuarbeiten, um anschließend gemeinsam passende Lösungsansätze zu entwickeln. Beispielsweise gelten demnach Anglizismen im Rahmen des Projekts als eine Herausforderung. Als Lösungsansätze wurden ein leichter Sprachgebrauch sowie eine Veranschaulichung von Projektideen anhand von Beispielprojekten aus der Praxis vorgeschlagen.
Julian Schneider, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Sankt Wendeler Land, bedankte sich für die erarbeiteten Inhalte des Workshops und erklärte, sie dienten künftig dem Smart-City-Team als Wegweiser bei der Erarbeitung einer bedarfsgerechten Digitalstrategie für den Landkreis. Diese soll sich an vier Schwerpunkten, auch Ökosysteme genannt, orientieren: Bürgerdienste, Daseinsvorsorge, Mitgestaltung und Mobilität. Projekte müssen in eines dieser vier Ökosysteme passen. Ideen kann jeder einbringen. Die ersten zwei Jahre des Modellvorhabens S(mar)t. Wendeler Land sind hierfür vorgesehen, danach folgen fünf Jahre Umsetzungsphase.
Das Smart-City-Team arbeitet nun ergiebig an der Entwicklung erster beschlussfähiger Ideen und Strategien, denn in der nächsten Sitzung der Lenkungsgruppe, die für Ende November/Anfang Dezember angesetzt ist, sollen die ersten Projektvorschläge behandelt werden.
Kontakt: smartcity(at)lkwnd.de