November 2016

Liebe Bürgerinnen und Bürger, liebe Internet-User,

in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden im gesamten Deutschen Reich Synagogen geschändet, verwüstet und angezündet, jüdische Geschäfte wurden geplündert, ca. 30.000 jüdische Deutsche inhaftiert und in Konzentrationslager verbracht. Dies geschah auch bei uns. In fünf Orten des heutigen Kreises St. Wendel – in St. Wendel, Tholey, Sötern, Bosen und Gonnesweiler – fanden Ausschreitungen gegen die jüdische Bevölkerung und gegen jüdisches Eigentum statt. Die Synagoge in St. Wendel wurde am 10. November 1938 von SS-, SA- und NSDAP-Mitgliedern geschändet und unter den Augen der Bevölkerung in Brand gesteckt. An ihrem ehemaligen Standort in der Kelsweilerstraße 13 erinnern der Verein „Wider das Vergessen und gegen Rassismus“, der Landkreis St. Wendel und die Kreisstadt seit 2009 mit Kranzniederlegungen an diesen beschämenden Tag in der deutschen Geschichte. In diesem Jahr haben wir eine Erinnerungsstele am einstigen Standort der St. Wendeler Synagoge eingeweiht. Sie soll die seit 1981 am Nachbarhaus angebrachte Erinnerungstafel ergänzen. Die neue 1,6 m hohe Stele ist nun direkt am Rande des Bürgersteiges platziert. Sie zeigt neben dem Davidsstern auch ein Abbild der Synagoge. Der Stelentext erinnert an die Ereignisse vor 78 Jahren und mahnt, Derartiges nie wieder geschehen zu lassen.

In diesem Jahr feiert das Rote Kreuz im Saarland seinen 150sten Geburtstag. Über 6.000 Ehrenamtliche und mehr als 2.300 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betreuen, pflegen, retten, beraten und versorgen Menschen im Saarland immer dann, wenn diese Hilfe benötigen. Der runde Geburtstag ist Anlass zu einer besonderen Ausstellung: Unter dem Titel „Menschen setzen Zeichen“ stehen die Lebensgeschichten von ehemaligen, ehrenamtlichen Mitgliedern des Roten Kreuzes an der Saar im Mittelpunkt, die dank ihrem Engagement für die Hilfsorganisation und den Wohlfahrtsverband Außergewöhnliches oder Charakteristisches geleistet haben. Die sehenswerte Ausstellung gastiert bis Anfang Dezember im Foyer des St. Wendeler Landratsamtes – ein Besuch lohnt sich!

Es ist die weltweit größte Ausbildungsveranstaltung für technische Hilfeleistung –und sie kommt im Oktober 2018 an den Bostalsee: die Rescue Days. An drei Tagen werden etwa 800 Teilnehmer aus 25 Nationen an 16 Stationen in der technischen Hilfe geschult. Die Einsatzzahlen im Bereich der technischen Hilfeleistung steigen stetig an. Im Rahmen der Rescue Days können Teilnehmer und Ausbilder aus dem In- und Ausland neue Rettungstechniken kennenlernen sowie aus dem Erfahrungsschatz der anderen Teilnehmer lernen. Eine weitere tolle und vor allem wichtige Veranstaltung an unserem Bostalsee.

Die Freisener Gemeinschaftsschule erfreut sich seit Jahren großer Beliebtheit – so wurde die Schule dank der steigenden Anmeldezahlen in den vergangenen Jahren fünf-, im letzten Schuljahr sogar sechszügig. Dieser Zuspruch spricht für das erfolgreiche pädagogische Konzept der Schule, diesem Zuspruch muss der Landkreis als Schulträger gerecht werden. Daher wird an der Schule ein dreigeschossiger Erweiterungsbau errichtet. Die Gesamtkosten betragen 4,2 Millionen Euro. Ich freue mich, dass der Innenminister Klaus Bouillion den Erweiterungsbau mit 1 Million Euro unterstützt. So machen wir unsere Schule fit für die Zukunft und sorgen für eine gleichbleibend erstklassige Schullandschaft in unserem Kreis.

Ihr Landrat
Udo Recktenwald