Mai 2021

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

Impfen und Testen – das sind unsere stärksten Waffen im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Solange es nicht ausreichend Impfstoff gibt, gilt es, das Testangebot auszubauen. So werden Infektionsketten früh unterbrochen, so können wir das weitere Ausbreiten des Virus verlangsamen. Daher haben wir im Landkreis St. Wendel bereits früh mit dem Ausbau eines flächendeckenden Schnelltest-Angebotes begonnen. Bereits am 15. März gingen unsere sieben kommunalen Testzentren an den Start. Auch haben wir weitere Zentren, betrieben von Privaten, beauftragt, sodass wir nun über ein flächendeckendes Angebot verfügen, das weiter ausgebaut wird. Hinzu kommen Ärzte und Apotheker. Weit über 20 Testzentren gibt es mittlerweile in unserem Landkreis. Bereits vor dem Inkrafttreten des Saarland-Modells und den damit verbundenen Lockerungen war die Nachfrage nach Testungen groß. Auch die Bundesnotbremse, die die Lockerungen temporär zurücknimmt, führte bisher zu keinem spürbaren Einbruch der Nachfrage. Das zeigt, dass unsere Bürgerinnen und Bürger verantwortungsvoll handeln, sich selbst und andere schützen wollen. Dass wir ein derart breites Testangebot in kürzester Zeit auf die Beine stellen konnten, liegt an der guten und vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen Landkreis und Gemeinden, zwischen Landkreis und privaten Anbietern – und an der hervorragenden Arbeit des Taktisch-Operativen Stabes unserer Kreisverwaltung, der seit Beginn der Pandemie tätig ist, der durch unermüdlichen Einsatz einen wichtigen Beitrag dazu leistet, dass wir in unserem Kreis die Lage soweit wie möglich im Griff haben.

Ein weiteres wichtiges Instrument in der aktuellen Situation ist die Luca-App. Diese erleichtert die Kontaktnachverfolgung, somit die Arbeit unseres Gesundheitsamtes. Einsetzbar ist das Luca-System in Betrieben, Restaurants oder im Einzelhandel, aber ebenso bei Veranstaltungen, auch im privaten Bereich. Papierlisten mit persönlichen Angaben entfallen. Im Falle eines Falles, bei einer infizierten Person, werden die Daten verschlüsselt an das Gesundheitsamt übertragen. Der Übertragung der Daten muss zugestimmt werden, sodass jeder Herr seiner Daten bleibt. Ich bitte alle Bürgerinnen und Bürger, alle Betriebe und Gastronomen, sich diesem System anzuschließen. Bei erneuten Lockerungen, etwa in der Außengastronomie, würden beispielsweise Papierlisten mit persönlichen Angaben entfallen, Betrugsversuche durch falsche Angaben sind wesentlich schwieriger. Auch und gerade jetzt ist es zudem wichtig, die Corona-Warn-App zu nutzen. Diese informiert Bürgerinnen und Bürger, wenn sie Kontakt mit einer infizierten Person hatten. Beide Apps sind allerdings nur dann effektiv, wenn möglichst viele sie nutzen. Daher meine Bitte: Laden Sie sich die Apps runter. Damit wir uns gemeinsam verantwortungsvoll der Normalität wieder annähern können.

Die Ausstellung „Gurs 1940“ dokumentiert die erste Massendeportation jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürgern im Dritten Reich: Am 22.und 23. Oktober 1940 wurden über 6500 Juden aus Baden, der Pfalz und dem Saarland in das Internierungslager Gurs (Frankreich) verschleppt – später wurden diese Vorgänge auch als „Wagner-Bürckel-Aktion“ bezeichnet, benannt nach Josef Bürckel, Gauleiter Saarpfalz, und Robert Wagner, Gauleiter Baden, von denen diese Maßnahmen ausgingen. Von dieser Deportation waren 134 Menschen aus dem Saarland betroffen, aus dem heutigen Landkreis St. Wendel acht. Erstellt wurde die Ausstellung von der Berliner Bildungs- und Gedenkstätte „Haus der Wannsee-Konferenz“ im Auftrag der Bundesländer Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Saarland sowie der „Arbeitsgemeinschaft badischer Städte und des Bezirksverbands Pfalz zur Unterhaltung und Pflege des Deportiertenfriedhofs in Gurs“. Die 29 Ausstellungstafeln können Vereine oder Schulen beim Landkreis St. Wendel ausleihen: info@lkwnd.de.


Ihr Landrat
Udo Recktenwald