März 2020

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

gemeinsam mit der Handwerkskammer des Saarlandes, dem Ausbildungs- und Fortbildungsförderverein St. Wendel und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft St. Wendeler Land haben wir die Kampagne „Hände hoch fürs Handwerk“ an den Start gebracht. Hierbei geht es darum, das Handwerk als attraktiven Ausbildungsberuf mit Zukunft vorzustellen. Schließlich verfügen wir in unserem Landkreis über die höchste Handwerksdichte saarlandweit. Und unsere Handwerksbetriebe sind ein wichtiges Standbein unserer Wirtschaft, tragen entscheidend dazu bei, dass wir wirtschaftlich gut aufgestellt sind. Sie sind in unserer Region verwurzelt, übernehmen Verantwortung. Jedoch finden sie – und dies ist ein Problem des Handwerks bundesweit – immer weniger qualifizierte Fachkräfte. Dabei bietet das Handwerk mannigfache Möglichkeiten zur beruflichen und persönlichen Entfaltung, und dies immer am Puls der Zeit. Schließlich gibt es immer neue Entwicklungen, neue Themenfelder, die das Handwerk betreffen. Daher haben wir mit der Kampagne „Hände hoch fürs Handwerk“ zwei wichtige Themenfelder identifiziert: „Fachkräftesicherung“ und „Handwerk und Energieeffizienz“. Gemeinsam mit den regionalen Handwerksbetrieben und den Schulen des Landkreises wollen wir für eine Ausbildung im Handwerk werben. So soll es gelingen, ein leistungsfähiges regionales Netzwerk zwischen Schulen, Handwerksbetrieben und weiteren Partnern auf- und auszubauen, um die Akzeptanz in der Bevölkerung generell und bei Jugendlichen im Besonderen gegenüber Handwerksberufen zu verbessern. Im Bereich „Handwerk und Energieeffizienz“ machen wir in Zusammenarbeit mit der Klimaschutzinitiative Null-Emission Landkreis St. Wendel auf die besondere Bedeutung des Handwerks bei der Energiewende aufmerksam. Ein wichtiges Thema, ein Zukunftsthema, das auch unseren Handwerksbetrieben enorme Chancen bietet.

Unser unermüdlicher Einsatz für eine ÖPNV-Reform im Saarland trägt Früchte – denn diese wird endlich angegangen. Dies ist das erfreuliche Ergebnis eines Spitzengesprächs im saarländischen Wirtschaftsministerium zu Beginn des Jahres. Erfreulich ist es auch, dass das Land sich bereit erklärt hat, die Reformkosten zunächst bis 2023 komplett zu übernehmen. Dies spart dem Landkreis rund 700.000 Euro pro Jahr. Angedacht sind unter anderem eine landesweite Flatrate für Senioren für 59 Euro im Monat, ein landesweit gültiges Bürgerticket für 99 Euro im Monat, ein landesweit gültiges Schüler-Abo für 49 Euro im Monat mit zusätzlichem Geschwisterrabatt, ein landesweit gültiges Azubi-Abo für 59 Euro im Monat und ein landesweit gültiges 9-Uhr-Abo für 39 Euro im Monat. Dies sind wichtige Schritte, doch der Weg ist noch lang. Daher ist es ebenso erfreulich, dass das Land endlich bereit ist, über die ÖPNV-Strukturen zu diskutieren. Brauchen wir wirklich zehn Aufgabenträger im Saarland? Und: Würde ein 365-Euro-Ticket unseren ÖPNV nicht wesentlich attraktiver machen? Es gibt noch viel zu tun – und hier sind Land und Kommunen gleichermaßen gefordert –, doch ein Anfang ist gemacht!

Vor 100 Jahren trat der Friedensvertrag von Versailles in Kraft. Das Saargebiet wurde den Bestimmungen dieses Vertrages nach von Deutschland abgetrennt, dem Völkerbund unterstellt. Die Keimzelle unseres Saarlandes, der Beginn des wechselvollen Sonderwegs unserer Heimat. Daher feiern wir 2020 das „Saarhundert“. Unter anderem mit interessanten Vorträgen in allen Landkreisen, in unserem am Dienstag, 17. März, 19 Uhr, im St. Wendeler Cusanus-Gymnasium. Zu „100 Jahre Saarland“ wird Michael Sander, Präsident des Landesverbandes der historisch-kulturellen Vereine des Saarlandes, referieren, zum Landkreis St. Wendel in der Saargebietszeit der Historiker Bernhard W. Planz. Der Eintritt ist frei.


Ihr Landrat
Udo Recktenwald