März 2018

März 2018

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

der Kreistag des Landkreises St. Wendel hat den Kreishaushalt 2018 verabschiedet. Das Gesamtvolumen beträgt etwa 120 Millionen Euro, die Kreisumlage – also der Satz, den die kreisangehörigen Gemeinden an den Landkreis abführen – rund 50 Millionen Euro. Somit ist die Kreisumlage im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. Den Löwenanteil der Ausgaben eines Landkreises machen dabei gesetzliche Pflichtaufgaben aus, auf die ein Landkreis keinen Einfluss hat. Beispiel Jugendhilfe: 47 Prozent der Kreisumlage 2018, also über 23 Millionen Euro, werden hier beansprucht – weil es Bundesgesetze vorschreiben, ohne dass vom Bund eine Kostenerstattung gewährt wird. Und dies ist nur ein Beispiel von vielen. Kurzum: Landkreise verfügen einerseits über keine Steuereinnahmen, andererseits steigen die gesetzlich vorgeschriebenen Ausgaben, ohne dass es in einigen Fällen einen finanziellen Ausgleich von Land oder Bund gibt. Ein Missstand, der dringend korrigiert werden muss, um die Zukunftsfähigkeit der Landkreise und letztlich auch der Gemeinden zu sichern!

Dabei muss ein Landkreis natürlich auch investieren: 2018 spielen sich bei uns knapp 79 Prozent der Investitionen im Bildungs- und Erziehungsbereich ab. Und dies sind wichtige Investitionen in die Zukunft unserer Kinder. Zwei Prozent fließen in die Tourismusförderung. Schließlich ist unser Landkreis der touristische Motor der Großregion mit hervorragenden Kennzahlen: Gegenüber dem Vorjahr konnten wir 2017 ein Plus von fast 10 Prozent an Ankünften und ein Plus von 4,3 Prozent an Übernachtungen verzeichnen. Damit sind wir erneut Spitzenreiter im Saarland. Interessant dabei ist, dass von den 945.591 Übernachtungen in unserem Kreis rund 185.000 auf ausländische Gäste fallen. Das bedeutet: Auch in dieser Kategorie sind wir mittlerweile die Nummer Eins im Saarland. Die meisten Gäste kamen 2017 aus den Niederlanden in unsere schöne Heimat, gefolgt von Gästen aus Belgien, Frankreich und der Schweiz. Natürlich freuen wir uns über die vielen Gäste und vor allem über die positiven Auswirkungen des Tourismus in unserer Region: Alleine 2017 flossen durch den Tourismus 5,87 Millionen Euro in die Steuerkassen der öffentlichen Hand!

Die vergangene Kreistagssitzung hat ein weiteres wichtiges Projekt auf den Weg gebracht: das Nationalpark-Tor Keltenpark. Nationalpark-Tore sind Besucherzentren, Anlaufstellen, Orientierungspunkte für Besucher des Nationalparks. Der Nationalpark Hunsrück-Hochwald verfolgt das Konzept dreier Nationalpark-Tore mit jeweils unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten. Zwei davon sind bereits in Betrieb: das Hunsrück-Haus am Erbeskopf und das Freigehege Wildenburg bei Kempfeld im Kreis Birkenfeld. In Otzenhausen und damit in unserer Region entsteht das dritte, und zwar mit dem thematischen Schwerpunkt „Kelten“. Bereits im September 2017 hat der Kreistag einen Grundsatzbeschluss über die Errichtung eines Nationalpark-Tores am Fuße des Dollbergs in Otzenhausen gefasst. Für den Bau und den Betrieb dieses Nationalpark-Tores soll sich nun ein Zweckverband gründen. Die Mitglieder des Zweckverbandes: das Saarland, der Landkreis St. Wendel und die Gemeinde Nonnweiler. Der Kreistag hat der Gründung dieses Zweckverbandes zugestimmt, sobald es auch vom Landesverwaltungsamt grünes Licht gibt, können die Arbeiten endlich beginnen. Ich bin überzeugt davon, dass hier ein weiteres attraktives Highlight für Gäste und Bürger unseres Landkreises entstehen wird.

 



Ihr Landrat
Udo Recktenwald