Juni 2024
Liebe Leserinnen und Leser,
am Pfingstwochenende wurde unser Bundesland von einer Unwetterfront getroffen. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag (16./17. Mai) begannen die Niederschläge, wurden immer intensiver. Denn die Regenwolken zogen nicht ab, sondern drehten sich über dem Saarland und unserem Landkreis. Es kam zu Sturzfluten, Straßen und Keller wurden überflutet. Am Freitagnachmittag habe ich daher die Großschadenslage in unserem Landkreis ausgerufen, die bis Samstagvormittag galt. In unserem Katastrophenschutzzentrum beobachteten wir die Lage permanent, koordinierten die über 400 Einsätze. Über den Landkreis Sankt Wendel hinaus unterstützten wir andere Kreise wie Neunkirchen, den Bliesgau und den Regionalverband. Umgekehrt erhielten wir auch von dort Hilfe, etwa durch die zusätzliche Sandsackfüllanlage aus Neunkirchen und durch den Landkreis Birkenfeld. Eine Ausnahmesituation, die zum einen zeigte, dass die vom Landkreis in den vergangenen Jahren aufgebaute Infrastruktur rund um das Katastrophenschutzzentrum in personeller, materieller und logistischer Hinsicht hervorragend funktioniert. Dies gilt sowohl für die Bewältigung des Hochwassers im eigenen Kreis als auch als Anlaufstelle für andere Regionen. Wir konnten aber auch sehen, dass wir im Sankt Wendeler Land in Notlagen zusammenstehen und uns gegenseitig unterstützen: Rund 250 Menschen folgten dem Aufruf unseres Katastrophenschutzes, beim Befüllen der Sandsäcke zu helfen. In allen betroffenen Kommunen fanden sich spontan Freiwillige, Unternehmen stellten ihre Logistik zur Verfügung, versorgten die Einsatzkräfte. Den Einsatzkräften gebührt dabei besondere Anerkennung: Zahlreiche ehren- und hauptamtliche Helferinnen und Helfer waren Tag und Nacht im Einsatz. Wir können uns auf unsere Hilfsorganisationen verlassen. Wir schulden ihnen Respekt und Dank! Nun gilt es, den betroffenen Menschen schnell und unbürokratisch zu helfen, die Schäden zu beseitigen. Land, Landkreise und Kommunen ziehen dabei an einem Strang. Denn auch innerhalb der kommunalen Familie halten wir in Notlagen zusammen! Gemeinsam bringen wir daher auch finanzielle Hilfen für die Betroffenen auf den Weg.
Der Mai war natürlich nicht nur vom Hochwasser geprägt, auch wenn diese Eindrücke mit Sicherheit länger haften bleiben. Wir haben beispielsweise einige bedeutende touristische Projekte umsetzen können. So konnten wir Anfang Mai den Wasserspielplatz am Bostalsee eröffnen. Auf rund 1.600 m² Wasserfläche gibt es für Kinder zwischen 3 und 10 Jahren einiges zu entdecken und zahlreiche Spielmöglichkeiten. Ein weiteres touristisches Highlight an unserem See – das keinen Eintritt kostet!
Ebenfalls offiziell eröffnet wurde der Astro-Erlebnisweg am See. Schließlich verfügt unser Landkreis mit Matthias Maurer über den ersten saarländischen Astronauten. Klar, dass wir auch bei der touristischen Vermarktung unserer Heimat auf das Thema Astronomie setzen. Und dies bereits seit längerer Zeit: 2018 wurde das Projekt „Gesundes Licht für Natur und Mensch“ initiiert. Ziel ist die Schaffung eines größeren Lichtschutzgebietes durch die Reduzierung von Lichtverschmutzung. 2019 mündete das Projekt in das Sankt Wendeler SternenLand, das zudem astrotouristische Angebote bündelt und entwickelt und dessen Schirmherr unser Astronaut Matthias Maurer ist. Der Astro-Erlebnisweg ist ein weiteres Angebot des Sankt Wendeler SternenLandes: An 15 Stationen rund um den See vermittelt der Erlebnisweg spielerisch Wissen rund um die Themen Astronomie, Lichtverschmutzung und gesundes Licht.
Auch startete im Mai unsere Touristiklinie Sankt Wendeler Land. Diese touristische Buslinie verkehrt samstags, sonntags, an Feiertagen sowie während der saarländischen Ferien. Sie besteht aus insgesamt vier Linien, die am Bostalsee starten und sternförmig die touristischen Highlights des Sankt Wendeler Landes anfahren. Grundsätzlich gelten in der Touristiklinie alle Tickets, die im saarVV gelten, auch die Saarland-Card der Tourismuszentrale Saarland wird akzeptiert.
Am 9. Juni sind alle Wahlberechtigten aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Machen Sie bitte von ihrem Recht Gebrauch! Sie bestimmen mit dem Wahlzettel nicht nur über die Zukunft Europas, sondern auch über die Zukunft Ihrer Kommunen! Der Wahlgang gehört zu den Grundprinzipien unseres freiheitlich-demokratischen Rechtsstaates, um die uns viele Menschen auf dieser Welt beneiden, für die viele Menschen auf dieser Welt kämpfen, ihr Leben riskieren, verfolgt werden. Dies darf man nicht vergessen. Bitte stimmen Sie am 9. Juni ab!
Ihr Landrat
Udo Recktenwald