Juni 2020
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
in der Krise wachsen Menschen oft über sich hinaus. Und ich bin stolz darauf, behaupten zu können, dass unser Landkreis, unsere Bürgerinnen und Bürger, unsere Verwaltungen und Hilfsorganisationen, während der Corona-Krise über sich hinausgewachsen sind. Die vergangenen Wochen haben eindrucksvoll gezeigt, dass sich unsere Bürgerinnen und Bürger diszipliniert an die Verordnungen gehalten haben, dass die sozialen Netzwerke in unserer Heimat stimmen, dass wir aufeinander aufpassen, uns gegenseitig helfen. Insbesondere das Gesundheitsamt des Landkreises hat fantastische Arbeit geleistet. Denn die aktuelle Lage in unserem Landkreis ist erfreulich entspannt und stabil: kaum noch neue Fälle pro Woche, immer mehr Personen gelten als genesen. Und die vergangenen Wochen haben zudem verdeutlicht, dass Landkreise als Verwaltungseinheiten unverzichtbare Aufgaben übernehmen können, die die Gemeinden in dieser Form nicht leisten könnten, dass sie das richtige Scharnier zwischen Land und Kommunen sind. Doch die Dunkelziffer der COVID-19-Infizierten ist weiterhin unbekannt. Daher gilt es, auch wenn es schwerfällt, weiterhin mit Vorsicht und Bedacht vorzugehen, trotz aller Lockerungen Abstand zu halten, die Hygienevorschriften einzuhalten, nach Möglichkeit eine Mund-Nasenbedeckung in der Öffentlichkeit zu tragen. Eine zweite Welle ist laut Robert Koch-Institut nicht auszuschließen. Und sollte diese eintreffen, sind wir im Landkreis St. Wendel bestens vorbereitet.
Der Kreistag des Landkreises St. Wendel hat, selbstverständlich unter Einhaltung der geltenden Hygiene- und Abstandsbestimmungen, am 11. Mai getagt, und zwar in der Aula des Gymnasiums Wendalinum. Unter anderem beschloss das Gremium die Förderung einiger wichtiger touristischer Projekte in unserer Heimat: 84.200 Euro gibt es für die Gemeinde Tholey aus dem Tourismus-Topf des Kreises für ein Verkehrslenkungs- und Parkleitsystem. Denn das Benediktinerkloster mit den von Gerhard Richter gestalteten Fenstern wird, davon ist die Gemeinde überzeugt, wesentlich mehr Besucher in den Ort ziehen. Seit 2006 übernimmt der Kreis regelmäßig 10 Prozent der Gesamtkosten für die Sanierung der Liebenburg in der Gemeinde Namborn. So auch in den kommenden beiden Jahren. In Oberthal läuft das Projekt „Revitalisierung der Immweiler Wiese“. Unter anderem wird ein Fuß- und Radweges mit Freianlagen von der Ortsmitte Oberthal durch die Imweiler Wiese bis zum Wendelinus-Radweg angelegt. Gesamtkosten des Projektes: rund 4,2 Millionen Euro. Bisher gab es vom Kreis für touristisch relevante Teilmaßnahmen und die Planungsleistungen rund 220.000 Euro Unterstützung. Jüngst beschloss der Kreistag zusätzlich die 10-prozentige Förderung für die Radwegbeschilderung sowie Markierungsarbeiten für den neuen Fuß- und Radweg. Zudem beschloss der Kreistag die Erhöhung des Kreis-Eigenanteils bei der Errichtung des Nationalparktors „Keltenpark“ in Otzenhausen. Dieser beträgt nun maximal 588.000 Euro. Ursprünglich betrug der Eigenanteil 500.000 Euro. Da die Gesamtkosten gestiegen sind, war dies notwendig. Um das Nationalparktor zu bauen, hat sich ein Zweckverband gegründet, bestehend aus Land, Kreis und Gemeinde. Die Bauarbeiten sollen in Bälde beginnen. Insgesamt werden 7,8 Millionen Euro investiert. Der kommunale Eigenanteil – Kreis und Gemeinde Nonnweiler – beträgt nun 826.000 Euro, sodass die Gemeinde 238.000 Euro zu stemmen hat. Die Investitionen in die großen und kleinen Projekte in unserem Landkreis werten unsere touristische Infrastruktur auf und sind selbstverständlich wichtige Bereicherungen für unsere Bürgerinnen und Bürger. Sobald die Corona-Pandemie überstanden ist, werden wir, unsere Bürgerinnen und Bürger und unsere Wirtschaft die positiven Effekte dieser Investitionen rasch spüren.
Bleiben Sie gesund!
Ihr Landrat
Udo Recktenwald