Juli 2023

Liebe Leserinnen und Leser,

unser Landkreis wird digitaler und smarter: Wir beteiligen uns am Bundesmodellprojekt Smart Cities, das bei uns Smart Wendeler Land getauft wurde. Unsere Ziele: Durch Digitalisierungsstrategien, durch smarte Projekte die kulturelle und regionale Identität, die regionale Wertschöpfung, Lebensqualität und Attraktivität steigern und stärken. 15,5 Millionen Euro stellt der Bund dafür zur Verfügung, hinzu kommt ein Eigenanteil des Landkreises von 1,75 Millionen. Vorgegeben ist eine Einteilung in Strategie- und Umsetzungsphase. Gesamtlaufzeit: sieben Jahre. Nach knapp über zwei Jahren ist die Strategiephase beendet. Der in dieser Phase entwickelten Digitalisierungsstrategie hat der Kreistag im Juni zugestimmt. Diese wurde nun beim Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen eingereicht, das das Papier genehmigen muss. Die Strategie bildet die Grundlage für die kommenden fünf Jahre, ist jedoch flexibel genug, um auf Entwicklungen zu reagieren und neue Ideen einfließen zu lassen. Konkret haben wir vier Oberthemen definiert: Bürgerdienste, Daseinsvorsorge, Mitgestaltung, Mobilität sowie Datensicherheit und Datenschutz. Diese bilden den Rahmen, sind jedoch keine starren Blöcke, sondern greifen zum Teil ineinander. Eine umfassende Strategie, die neue Wege der Mobilität – Carsharing, Mobilitätsstationen, den Ausbau des Rufbussystems – vorsieht, eine Belebung unserer Dörfer durch neue Wege in der Nahversorgung und den Aufbau digitaler und analoger sozialer Räume, eine interaktive Leerstandsplattform mit smarten Lösungen, eine transparente und sichere Datenaufarbeitung und –verfügbarkeit. Daten sind der Rohstoff des Smart Wendeler Landes. Verarbeitet und ausgewertet liefern sie Impulse und Informationen. Dies gilt für öffentliche Beleuchtungsanlagen ebenso wie für den Verkehr, für den Katastrophenschutz oder die Landwirtschaft.

Ein Projekt, das wir bereits vor der Rückmeldung des Bundesministeriums – jedoch in Absprache mit diesem – angehen: Auf dem Schaumberg wird ein Wetterradar installiert. Das für verschiedene Projekte des Smart Wendeler Landes Daten liefern soll. Über die Anschaffung dieses Gerätes stimmte der Kreistag ebenfalls ab. Genaue regionalisierte Analysen der Wetterentwicklung werden so möglich. Eine Erleichterung für den Katastrophenschutz, aber auch den Winterdienst, ebenso für Verkehrsplanung und Landwirtschaft.

Stichwort Katastrophenschutz: Im Juni wurde das Katastrophenschutzzentrum des Landkreises Sankt Wendel eingeweiht. Das erste seiner Art im Saarland. Es war eine wegweisende, bereits vor der Flutkatastrophe im Ahrtal getroffene Entscheidung, in der Landkreisverwaltung den Katastrophenschutz zu stärken, ein eigenes Katastrophenschutzamt einzurichten und das Katastrophenschutzlager zum Katastrophenschutzzentrum auszubauen. Im Katastrophenschutzzentrum befindet sich eine Wäscherei für die Einsatzkleidung der Hilfsorganisationen, eine Elektrowerkstatt, der Verpflegungszug der Hilfsorganisationen, Anlaufstellen für die Notfallseelsorge, das Kreisverbindungskommando, den Kreisfeuerwehrverband, ein Schulungszentrum, Einsatzgeräte und vieles mehr. Dadurch entlasten wir zudem das Ehrenamt, indem wir viele wichtige Aufgaben der Hilfsorganisationen hauptamtlich ergänzen.

Am 29. und 30. Juli steigt am Bostalsee das 20. Seefest. Zwei Tage lang gibt es Live-Musik rund um den See, eine Kunsthandwerkermeile und Gaukler, zahlreiche Essens- und Getränkestände – ein Fest für die ganze Familie. Zudem bieten wir erneut einen kostenlosen Busservice an. Und dies rund um den See sowie kreisweit. Der Eintritt zum 20. Seefest ist übrigens frei.


Ihr Landrat
Udo Recktenwald