Juli 2022
Liebe Leserinnen und Leser,
seit 1990 verleiht der Landkreis Sankt Wendel den Jugendpreis. Damit möchten wir besondere und beispielhafte Leistungen junger Menschen, ihr Engagement für die eigene Generation, die Allgemeinheit und unsere Heimat honorieren und fördern. Seit 2010 wird der Jugendpreis in den Kategorien schulische und außerschulische Jugendarbeit verliehen. Es ist Jahr für Jahr beeindruckend, welche tollen Ideen und Projekte eingereicht werden. Und es ist Jahr für Jahr für den Jugendhilfeausschuss, das Entscheidungsgremium, nicht einfach, die Sieger zu bestimmen. So fiel auch in diesem Jahr die Entscheidung nicht leicht, doch am Ende entschied der Ausschuss einstimmig, dass der Jugendpreis in der Kategorie außerschulische Jugendarbeit an das Haus der offenen Tür (HoT) der ev. Kirchengemeinde Wolfersweiler geht. Im September 2020 startete das HoT dreifach neu: Es war aufgrund der Corona-Pandemie längere Zeit geschlossen, die Leitung wechselte und neue Jugendliche mussten geworben werden. Nach mehreren Treffen kam von den Jugendlichen die Idee auf, die Räume des HoT neu zu gestalten. Ideen wurden gemeinsam entwickelt und umgesetzt: Die Jugendlichen besorgten das notwendige Material – Möbel, Dartspiel, Sitzbänke und vieles mehr. Eigeninitiative und Engagement in schwierigen Zeiten, schließlich wütete damals die Corona-Pandemie. Auch hier zeigten die Jugendlichen ein enormes Maß an Kreativität, so wurde das Material zu Hause bearbeitet, Anleitungen gab es über WhatsApp oder Zoom. Meine herzlichen Glückwünsche an die jungen Menschen in Wolfersweiler! Wie auch an das Seminarfach 12 – Nachhaltigkeit der Gemeinschaftsschule Marpingen. Denn die Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich nicht nur theoretisch mit den Themen Nachhaltigkeit und Umwelt. Sie sind auch selbst aktiv! So sammelten sie anlässlich des „World Cleanup Days“ in Marpingen Müll. Um Menschen, die in Hochgebirgsregionen leben und daher ständiger starker UV-Strahlung ausgesetzt sind, zu helfen, beteiligten sie sich auch an der Sammelaktion der Organisation „Shades of Love“. Denn diese Menschen sind besonders von Augenkrankheiten, Krebs und Erblindung betroffen. Und etwas derart Einfaches wie eine Sonnenbrille kann helfen! Auch haben die Schülerinnen und Schüler vor Weihnachten selbstgemachte Bienenwachstücher verkauft. Diese sind eine nachhaltige, umweltfreundliche Alternative zu Frischhalte- und Alufolien. Sie setzen sich ebenso aktiv dafür ein, Lebensmittelverschwendung zu minimieren. Ein vorbildliches Engagement!
Außerordentliches Engagement unterstützt der Landkreis auch mit der Teilnahme am Bundesprogramm Partnerschaft für Demokratie. Die Ziele des Programms: Demokratie fördern, Vielfalt gestalten, Extremismus vorbeugen. Unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung stärken. Auch in unserer Heimat ein wichtiges Thema. Denn auch bei uns nehmen Politikverdrossenheit, das Schwinden des Vertrauens in die Demokratie, Populismus zu. Dagegen müssen wir Strategien entwickeln, Aufklärungsarbeit leisten, insbesondere junge Menschen für die Demokratie begeistern. Schließlich ist unsere Demokratie nicht selbstverständlich. Mit der Partnerschaft für Demokratie unterstützen wir Projekte, die mit den Zielen des Bundesprogramms übereinstimmen. Gemeinnützige Organisationen, etwa Vereine, sind antragsberechtigt. Erste Anlaufstelle bei Projektideen ist die Koordinierungs- und Fachstelle, die bei uns im Adolf-Bender-Zentrum verankert ist. Diese berät und unterstützt bei der Antragserstellung. Über Anträge stimmt dann der Begleitausschuss der Partnerschaft für Demokratie ab. Demokratisch – wie es sein soll! Unsere Partnerschaft für Demokratie verfügt über eine eigene Homepage, auf der alle Informationen und Antragsformulare abrufbar sind: pfd.landkreis-st-wendel.de.
Ihr Landrat
Udo Recktenwald