Juli 2018

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

Werner Feldkamp hat als Vorsitzender der Kultur-Landschafts-Initiative (KuLanI) das St. Wendeler Land geprägt. Seit der Gründung 1994 stand er der KuLanI vor. Ein Querdenker, ein aufrechter Charakter, ein Pionier der Regionalentwicklung in unserer Heimat. Einer, der aus dem Oldenburger Münsterland in das Saarland kam, ein Import, der hier Wurzeln schlug, heimisch, zu einem Eigengewächs wurde. Er hat auch unseren Blick auf das St. Wendeler Land geschärft, verändert. Feldkamp war von 1985 an Forstamtsleiter in Türkismühle, später zusätzlich Kreisnaturschutzbeauftragter. Als jemand, der der Natur verbunden ist, fiel ihm auf, dass der im städtischen Raum entwickelte Naturschutzgedanke nicht problemlos auf den ländlichen Raum übertragen werden kann. Zudem, dass sich die einheimische Bevölkerung zunehmend von ihrer Kulturlandschaft entfremdet. Seine Überzeugung von Beginn an: Die örtliche Bevölkerung muss Träger der Kulturlandschaft bleiben, die örtlichen Naturgüter müssen in kleinen Kreisläufen genutzt werden, der Schutz der natürlichen Grundlage muss in örtlicher Verantwortung liegen. Darüber muss die Bevölkerung aufgeklärt werden, dafür müssen möglichst viele Akteure an einen Tisch gebracht werden – die Geburtsstunde der KuLanI. Zunächst ein informeller Zusammenschluss, dann ein Verein, der kontinuierlich, ohne den roten Faden zu verlieren, sein Themenspektrum erweiterte: heute sind Vermarktung, Energie, Kultur und Bildung unter einem Dach vereint. Seit Gründung konnte die KuLanI in drei EU-Förderperioden Geld für die Regionalentwicklung des St. Wendeler Landes einwerben und in zahllosen Projekten erfolgreich investieren. Dies auch ein Verdienst von Werner Feldkamp. Kurz vor seinem 70. Geburtstag gibt er seinen Vorsitz an Thomas Gebel ab. Auch Gebel ist von Beginn an dabei, ein Weggefährte Feldkamps, zudem Leiter des Amtes Entwicklung ländlicher Raum und Ehrenamt in der Kreisverwaltung. Die erfolgreiche Arbeit wird fortgesetzt, die enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Kreis und KuLanI bleibt bestehen – und Werner Feldkamp wird Ehrenvorsitzender der KuLanI. Vielen Dank und alles Gute im neuen Lebensabschnitt, Werner Feldkamp!

Das Seefest am letzten Juli-Wochenende (28./29. Juli) ist wie immer der Höhepunkt des Event-Sommers am Bostalsee: Ein abwechslungsreiches Programm auf mehreren Bühnen, dazu Gaukler, eine Kunsthandwerkermeile, kulinarische Spezialitäten und ein großes Musikfeuerwerk! Auf der Festwiese steigt am Samstag, 28. Juli, eine große Schlagerparty mit den Barmherzigen Plateausohlen, Bata Illic, Michael Holm und Graham Bonney. Dazu gibt es an beiden Tagen ein musikalisches Spitzenprogramm auf drei Bühnen rund um den See. Mit dabei sind unter anderem Roxxfrech, Tonsport, Skaver, Oku & the Reggaerockers, Die Dicken Kinder und viele mehr. Auch das Kunstzentrum Bosener Mühle lädt während des Seefests zum Künstlerfest „zwei Tage – eine Nacht“ ein. (Flyer zum 18. Seefest)

Ein attraktives, bezahlbares ÖPNV-Angebot gehört vor allem im ländlichen Raum zur Daseinsvorsorge – leider ist dies im Saarland nicht der Fall. Eine Reform der Tarif- und Wabenstruktur des saarländischen ÖPNV ist somit überfällig. Wichtig wären zunächst attraktive Angebote für Schüler, Familien oder Senioren; also für Nutzergruppen mit einem eher schmalen Geldbeutel. Doch ist es mühsam und langwierig, auf Landesebene etwas zu bewegen. Daher haben wir im Landkreis St. Wendel im Rahmen unserer Möglichkeiten erste Duftmarken gesetzt: Mit einem Rabatt auf das Senioren-Ticket können Senioren aus dem Landkreis St. Wendel für wenig Geld mobil bleiben. In der Diskussion ein saarlandweites Schüler-Ticket machen wir auch den ersten Schritt: Ab dem kommenden Schuljahr sparen Schüler aus dem Landkreis St. Wendel, die Schulen in Wadern besuchen, bis zu 22 Euro pro Monat. Es kann schließlich nicht sein, dass für zum Teil kurze Strecken zu Schulen übertrieben teure Tickets verkauft werden, nur, weil sich die Schule in einem anderen Landkreis befindet, nur, weil die Wabenstruktur im Saarland derart kleinräumig ist. Dies alles sind erste Schritte, denen auf Landesebene weitere folgen müssen – denn hier muss ein Umdenken stattfinden!

 
Ihr Landrat
Udo Recktenwald