Januar 2020
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
der Kreistag des Landkreises St. Wendel hat während seiner letzten Sitzung im Jahr 2019 den Kreishaushalt für das Jahr 2020 verabschiedet. Dieser hat ein Gesamtvolumen von 135,9 Millionen Euro. Alleine für die Jugendhilfe sind davon rund 26 Millionen Euro vorgesehen. Ausgaben, die ein Landkreis tätigen muss, die durch Bundesgesetze geregelt sind und für die es keine Kostenerstattung vom Bund gibt. Ebenfalls gesetzlich geregelt ist die Beteiligung der Landkreise an den Personalkosten der Kindertageseinrichtungen. Diese betragen 2020 knapp 10,9 Millionen Euro. Die Umsetzung des Gute-KiTa-Gesetzes kostet den Kreis im kommenden Jahr 800.000 Euro. Der Zuschuss der Hilfe zur Pflege beträgt im kommenden Jahr über 5 Millionen Euro, um über 1 Million Euro steigen die Kosten im Öffentlichen Personennahverkehr – insbesondere durch neue Tarifverträge. Auch auf diese Entwicklungen hat der Kreis keinen Einfluss. Da es unseren Gemeinden wirtschaftlich relativ gut geht, erhält der Kreis deutlich weniger Schlüsselzuweisungen vom Land. Dies bedeutet andererseits, dass die Gemeinden mehr über die so genannte Kreisumlage an den Landkreis abführen müssen. Da Landkreise nun mal keine eigenen Einnahmequellen haben, ist es dringend geboten, landesweit über die Finanzierung der Kreise zu diskutieren, Einnahmequellen für die Kreise zu erschließen – was positive Auswirkungen auf den Kreishaushalt und die Haushalte unserer Gemeinden hätte. Natürlich wird der Kreis auch 2020 Geld investieren – das meiste, rund 10 Millionen Euro, in den wichtigsten Bereich, die Bildung. Dazu zählen etwa Baumaßnahmen an unseren weiterführenden Schulen, insbesondere am Cusanus-Gymnasium, am Gymnasium Wendalinum sowie an der Gemeinschaftsschule Türkismühle oder die Digitalisierung der Schulen in unserem Landkreis.
Seit 2015 führt der Landkreis jährlich eine Gedenkveranstaltung zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus: 2020 am Dienstag, 28. Januar, 18.30 Uhr, im St. Wendeler Gymnasium Wendalinum. 2020 jährt sich zum 80. Mal die sogenannte „Wagner-Bürckel-Aktion“, die Deportation von etwa 6.500 jüdischen Menschen aus dem südwestdeutschen Raum. Daher wird während der Veranstaltung Dr. Dieter Wolfanger, ein ausgewiesener Experte der Vorgänge während der sogenannten „Wagner-Bürckel-Aktion“, einen Vortrag zum Thema halten und insbesondere das Schicksal jüdischer Menschen in unserer Region erläutern. Die Stolperstein-AG der Gemeinschaftsschule Türkismühle stellt zudem ihre Aktivitäten auf dem Gebiet der Erinnerungskultur vor. Auch die Landesarbeitsgemeinschaft Erinnerungsarbeit im Saarland wird ihr Wirken vorstellen. Der Landkreis St. Wendel ist seit September 2019 Mitglied dieser Arbeitsgemeinschaft. Musik: Schüler und Lehrer der Kreismusikschule. Der Eintritt ist frei. Eine wichtige Veranstaltung und ein Baustein der Erinnerungskultur in unserem Landkreis, die sich verantwortungsvoll mit der NS-Vergangenheit der Region auseinandersetzt.
Das neue Jahr ist angebrochen. Der Landkreis hat 2019 viel erreicht, auf vielen Feldern gehören wir saarlandweit und darüber hinaus zu den Vorzeigekreisen – sei es die traditionell niedrige Arbeitslosenquote, sei es der Tourismus, sei es unsere Klimaschutzinitiative „Null-Emission Landkreis St. Wendel“ oder sei es unser Wirken – gemeinsam mit vielen Partnern – auf dem Feld der nachhaltigen Regionalentwicklung. Diese erfolgreiche Arbeit werden wir auch in diesem Jahr fortsetzen, um unseren Kreis als liebens- und lebenswerte Heimat zu erhalten. Und: Wir sind nur so erfolgreich, weil Sie, liebe Bürgerinnen und Bürger, sich einbringen, sich beteiligen und zum Gelingen beitragen. Im neuen Jahr wünsche ich Ihnen Glück und Gesundheit und danke Ihnen für Ihr vielfältiges Engagement.
Ihr Landrat
Udo Recktenwald