Februar 2021
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
auch wenn die Corona-Pandemie immer noch unser aller Handeln und Tun dominiert, dürfen wir nicht vergessen, dass es auch andere Themen gibt. Wichtige Themen, die unser Gemeinwohl, unsere Gesellschaft, unser Selbstbild betreffen, die uns innehalten lassen, die uns zum Nachdenken und Reflektieren zwingen. Gedenktage beispielsweise. Wie der 27. Januar, der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, den der Landkreis St. Wendel seit 2015 mit einer zentralen Gedenkveranstaltung begeht. Ein wichtiger Mosaikstein der Erinnerungskultur im Landkreis St. Wendel. Einer Erinnerungskultur, die von vielen engagierten Akteuren in unserem Landkreis gestaltet wird. Unsere Gedenkveranstaltung zum 27. Januar musste in diesem Jahr leider ausfallen. Dennoch wollen wir auch 2021 unseren Beitrag zum Gedenken leisten. Daher haben wir ein Video erstellt, dass einige Akteure der Erinnerungsarbeit in unserem Landkreis vorstellt. Dazu zählt das Adolf-Bender-Zentrum St. Wendel, das insbesondere mit jungen Menschen arbeitet, in der politisch-historischen Bildungsarbeit tätig ist. Oder die Stolperstein-AG der Gemeinschaftsschule Türkismühle, die die jüdische Geschichte der Gemeinde Nohfelden aufarbeitet. Erinnerungskultur ist auch ein wichtiges Themenfeld des Bildungs-Netzwerkes St. Wendeler Land, das außerschulische Lernorte und Bildungseinrichtungen verknüpft. Viele Projekte der Erinnerungskultur wurden und werden von der Kultur-Landschafts-Initiative St. Wendeler Land begleitet, die ebenso in dem Video vorgestellt wird. Wie auch der Marpinger Verein Wider das Vergessen und gegen Rassismus und die beiden Forscher Volker Munkes und Michael Landau, die sich mit Zwangsarbeitern, insbesondere mit dem Zwangsarbeiterlager Theley, beschäftigen. Besonders freut mich, dass auch Landtagspräsident Stephan Toscani, der uns 2018 besuchte, um sich einen Eindruck von der Erinnerungsarbeit in unserer Region zu machen, mit einem Grußwort vertreten ist. Das Video ist auf dem You-Tube-Kanal des Landkreises sowie auf der Facebook-Seite des Landkreises verfügbar.
YouTube: https://youtu.be/7g-5KYOFnDY
Facebook: https://www.facebook.com/Landkreis.StWendel
Die Digitalisierung verändert viele Lebensbereiche – und wird auch unseren Landkreis nachhaltig verändern, nachhaltig verbessern. Denn wir nehmen am Bundesmodellprojekt „Smart Cities“, das offiziell am 1. Januar 2021 startete, teil. Über 15 Millionen Euro fließen in unsere Heimat. Die „Smart Cities“-Bundesförderung ist in zwei Phasen gegliedert: In einer ersten, zweijährigen Phase werden Ziele, Strategien und Maßnahmen konkretisiert und entwickelt, in der folgenden fünfjährigen Phase umgesetzt. In der Landkreisverwaltung schaffen wir eine Stabsstelle, die sich dem Projekt widmet. Eine wesentliche Rolle bei der Umsetzung des Projektes nimmt das so genannte Digitale Kompetenzzentrum ein. Das Kompetenzzentrum berät die Stabsstelle, es ist ein „Innovationslabor“, es baut ein Netzwerk auf, das unter anderem aus Vertretern aus Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft bestehen soll, es ermittelt Bürgerbedarfe. Denn auch die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises sollen sich aktiv in das „Smart Cities“-Projekt einbringen, digital wie analog, in Workshops, Konferenzen, online.
Vor einem Jahr wurde der erste Corona-Fall in Deutschland registriert. Ein Jahr, das unser Leben maßgeblich veränderte, das das wirtschaftliche, gesellschaftliche, kulturelle Leben erheblich beeinträchtigte. Wir alle sehnen uns nach der Rückkehr der Normalität. Dies können wir nur erreichen, wenn wir auch weiterhin die Regeln einhalten, unsere Kontakte beschränken. Auch wenn es immer schwerer fällt. Wir müssen weiter an einem Strang ziehen. Damit wir schon bald unser gewohntes Leben wiederhaben.
Ihr Landrat
Udo Recktenwald