Dezember 2020

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

im November habe ich mich gemeinsam mit den Bürgermeistern der Kreiskommunen mit einem Appell an die Bürgerinnen und Bürger des St. Wendeler Landes gewandt: Uns ist bewusst, dass die geltenden Corona-Regeln allen Menschen sehr viel abverlangen. Es fällt den Verantwortlichen auf allen Ebenen wahrlich nicht leicht, über solch einschneidende Maßnahmen zu entscheiden. Doch gerade jetzt ist es wichtiger denn je, sich an die Regeln zu halten: Halten Sie Abstand, beachten Sie die geltenden Hygieneregeln, tragen Sie Alltagsmasken immer dort, wo der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann, lüften Sie regelmäßig und nutzen Sie die Corona-Warnapp! Tun Sie es für die eigene Gesundheit und für die Gesundheit derer, die aufgrund von Alter und Vorerkrankung besonders gefährdet sind, für unsere Wirtschaft und unsere Arbeitsplätze. Damit das Gesundheitssystem nicht überlastet wird und unsere Schulen und Kindergärten geöffnet bleiben können. Es kommt jetzt auf jeden Einzelnen an! Ohne Vernunft und Solidarität können wir diese Krise nicht bewältigen. Bitte zeigen Sie Vernunft, zeigen Sie sich solidarisch! Wir müssen weiterhin alles tun, damit sich das Virus nicht unkontrolliert ausbreitet, die Kontaktverfolgung weiterhin gewährleistet bleibt. Je schneller die Maßnahmen greifen, je schneller wir einen Impfstoff haben, umso schneller wird wieder Normalität einkehren. Sinken die Fallzahlen nicht deutlich, können die geltenden Corona-Regeln nicht gelockert werden. Wie der Winter wird, wie wir das Weihnachtsfest verbringen können, das haben wir nun in der Hand! Bitte haben Sie Verständnis für die getroffenen Maßnahmen. Wir sind auf einem guten Weg!

Im November erreichte uns eine gute Nachricht aus dem Verteidigungsministerium: Der Bund investiert mindestens 40 Millionen Euro die Infrastruktur des HIL-Werkes in St. Wendel. Die Arbeitsplätze bleiben erhalten, bis zu 160 neue werden entstehen. Laut Verteidigungsministerium werde der Standort St. Wendel zu einem spezialisierten Ausbildungs- und Kompetenzzentrum für die Instandsetzung von Rad- und Kettenfahrzeugen ausgebaut. Auch die Berufsausbildung solle gestärkt werden. Der Neubau der Ausbildungswerkstatt in St. Wendel werde ebenso weiter vorangetrieben. Unsere Bemühungen haben Erfolg gezeigt: Nachdem 2016 Pläne bekannt wurden, das Werk zu privatisieren, haben wir auf allen politischen Ebenen versucht, dies zu verhindern – dies gelang. Vor einem Jahr forderten wir zudem, umfangreich und zukunftsorientiert zu investieren, Planungssicherheit für die Angestellten zu schaffen – und auch dies wird nun umgesetzt.

Es gibt weitere gute Nachrichten: Der Landkreis St. Wendel gehört zu den Gewinnern beim Wettbewerb „Klimaaktive Kommune 2020“. Ausgezeichnet wird unser Probeanbau der „Durchwachsenen Silphie“. Die Silphie ist als Energiepflanze – insbesondere für den Betrieb von Biogasanlagen – eine robuste und klimafreundliche Alternative zum Mais: Der Erosionsschutz der Flächen ist durch den Anbau wesentlich verbessert, es sind keine Bodenbearbeitungen und Pflanzenschutzmaßnahmen mehr erforderlich, zudem wird die Wildschadensproblematik deutlich entschärft und ein hoher Beitrag zum Insektenschutz geleistet. Mittlerweile wird auf 69 Hektar in unserem Landkreis die Silphie angebaut. Das Preisgeld von 25.000 Euro stellen wir dem Verein Zukunfts-Energie-Netzwerk St. Wendeler Land e.V. (ZEN) zur Verfügung. In dem Verein arbeiten seit vielen Jahren der Landkreis, die Kommunen, Unternehmen und verschiedene Institutionen, sowie insbesondere Bürgerinnen und Bürger engagiert zusammen, um unsere Klimaschutzinitiative zu unterstützen und konkrete Projekte umzusetzen.

25.000 Euro haben wir auch beim Wettbewerb „Naturstadt – Kommunen schaffen Vielfalt“ gewonnen. Hier schaffen wir insektenfreundliche Lebensräume im Umfeld unserer Schulen.

Auch in diesen herausfordernden Zeiten gibt es gute Nachrichten. Besonders jetzt, in der Advents- und Weihnachtszeit, sind gute Nachrichten wichtig. Ich wünsche Ihnen ein besinnliches Weihnachtsfest und Glück, Gesundheit und Gottes Segen im neuen Jahr.


Ihr Landrat
Udo Recktenwald