August 2019

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

2011 haben wir im Landkreis St. Wendel das Bildungs-Netzwerk St. Wendeler Land ins Leben gerufen. Die Idee dahinter: Die Besonderheiten und Eigenarten der Heimat, Natur und des kulturellen Erbes der Region jungen Menschen näher zu bringen – und zwar nicht trocken-theoretisch im Schul- oder KiTa-Gebäude, sondern vor Ort, wo Kinder und Jugendliche sehen, fühlen, erleben können. Dazu vernetzt das Bildungs-Netzwerk Kindertagesstätten und Schulen mit außerschulischen Lernorten. Etwa dem Imker oder Bauer im Dorf, dem Heimatverein, dem Obst- und Gartenbauverein – an außerschulischen Lernorten mangelt es in unserer Heimat nicht. Diese aufzusuchen, sich mit ihnen auseinanderzusetzen, zu verstehen, was, wie und warum gemacht wird, ist Ziel des Netzwerkes. Denn dadurch – und dies beweisen zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen – wird das Gesehene und Gelernte länger behalten. Dadurch wächst das Verständnis für die Region, dadurch entsteht auch eine emotionale Bindung an die eigene Heimat. Die Begeisterungsfähigkeit gerade junger Menschen wird damit geweckt. Im Zentrum des Bildungs-Netzwerkes stehen dabei acht kommunale Bildungslandschaften, eine für jede Gemeinde unseres Kreises bzw. für die Kreisstadt. Diese vereinen die gemeindespezifischen außerschulischen Lernorte mit den jeweiligen Bildungseinrichtungen. Hinzu kommen außerschulische Lernorte, die von kreisweiter Bedeutung sind: Etwa der Ringwall, ein beeindruckendes Relikt der keltischen Zeit unserer Region, die St. Wendeler Basilika oder unser Bostalsee, der etwa mit der Solarhalle oder der Wasserkraftanlage das Thema Erneuerbare Energien unterstützt. Weitere Informationen zum Bildungs-Netzwerk finden Sie online unter: www.bildungsnetzwerk-swl.de.

Doch nicht nur für Bildungsangebote speziell für Kinder und Jugendliche sorgt der Landkreis. Mit unserer Kreisvolkshochschule verfügen wir auch seit 1971 über eine anerkannte Einrichtung der Erwachsenenbildung: Jährlich rund 400 Kurse, 12 Außenstellen, kompetent, verlässlich, wohnortnah. Die Ursprünge unserer Kreisvolkshochschule liegen in den 1957 gegründeten Volksbildungswerken, einer Idee des damaligen Landrats Dr. Paul Schütz. „Der Vorsitzende regt an“, heißt es im Protokoll der Kreistagssitzung vom 2. Mai 1957, „ein Kreis-Volksbildungswerk ins Leben zu rufen, das in den Sommermonaten vorbereitet und in den Wintermonaten in Tätigkeit treten soll. Gedacht sei an die Durchführung von Lichtbildervorträgen und die Vorführung von Kulturfilmen. Hiermit soll zunächst in den Amtssitz-Gemeinden Niederkirchen, Nohfelden, Nonnweiler und Tholey sowie in den Gemeinden Namborn, Oberthal und Marpingen begonnen und später den Wünschen der übrigen Gemeinden entsprechend ausgebaut werden.“ Dies wurde einstimmig beschlossen. Träger dieser Volksbildungswerke war von Beginn an der Landkreis St. Wendel. Durch das Gesetz zur Förderung der Erwachsenenbildung im Saarland vom 8.4.1970 wurde die finanzielle und organisatorische Grundlage für die Erwachsenenbildung neu gelegt, 1971 folgte die Anerkennung der St. Wendeler Volksbildungswerke als Einrichtung der Erwachsenenbildung, 1973 die Umbenennung in Kreisvolkshochschule. Aus dem eher lockeren Zusammenschluss örtlicher Zentren wurde unsere Kreisvolkshochschule. Die übrigens auch seit 1988 Deutsch-Sprachkurse für Aussiedler und Flüchtlinge und seit 2007 spezielle Coaching-Maßnahmen für Arbeitslosengeld-II-Bezieher anbietet. Schwerpunkt der Arbeit ist natürlich weiterhin das Kursangebot – und das Herbstsemester 2019 startet nach den Sommerferien! Informationen zur Kreisvolkshochschule, den Handlungsfeldern und das aktuelle Kursangebot gibt es unter: www.kvhs-wnd.de.

Noch bis Oktober dauert die Veranstaltungsserie am Bostalsee an: Vom 9. bis zum 11. August wird der Wilde Westen am Bostalsee lebendig: Das 15. Indianer Powwow bietet ein abwechslungsreiches Programm mit Reitershows, Tipi- und Westernlager, Indianertänzen, Live-Musik und vielem mehr. Ebenso spektakulär wird es vom 22. bis zum 25. August, denn dann macht die ADAC Deutschland Rallye erneut an unserem See Station. Sportlich geht es am 8. September mit der Triathlonveranstaltung „Top Race Germany“ weiter. Am 5. und 6. Oktober schließlich lädt der Markt am See zum Stöbern und Flanieren ein. Doch natürlich ist unser Bostalsee, der in diesem Jahr 40 Jahre alt wird, an jedem Tag einen Besuch wert – insbesondere in den Sommermonaten!


Ihr Landrat
Udo Recktenwald